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Bei Abstieg ist Manno weg - das sagt er zur Fan-Kritik und Mittelfinger-Attacke

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WSV-Manager Gaetano Manno ist ins Zentrum der Fan-Kritik geraten.
WSV-Manager Gaetano Manno ist ins Zentrum der Fan-Kritik geraten. Foto: Stefan Rittershaus

Beim Wuppertaler SV brennt der Baum - sportlich sowie auch hinter den Kulissen. Manager Gaetano Manno ist von einem Teil der Fans und auch von einem Teil der Verantwortlichen angezählt.

Acht Spiele ohne Sieg: Der Wuppertaler SV ist durch die zweite lange Negativserie der Saison - die erste dauerte sieben Partien ohne Dreier vom 29. September bis zum 10. November 2024 an - mittlerweile auf einem Abstiegsplatz gelandet.

Die sportliche Lage ist verheerend, aber noch nicht aussichtslos. Immerhin stehen bei aktuell zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer noch acht Begegnungen aus. Das weiß auch Sportchef Gaetano Manno.

Spätestens seit dem jüngsten 2:2 gegen den SV Rödinghausen ist der 42-Jährige ins Zentrum der Fan-Kritik geraten. Erstmals schallten auch "Manno Raus"-Rufe durch das Stadion am Zoo. RevierSport berichtete.

Manno, der 165 Pflichtspiele (50 Tore, 36 Vorlagen) für den WSV bestritt und auch Kapitän war, arbeitet seit nunmehr fünf Jahren - inklusive einer kurzen Unterbrechung, als er von Februar bis April 2023 Sportchef bei Rot Weiss Ahlen war - an der Hubertusallee.

Im Interview mit RevierSport stellt sich der Familienvater auch den jüngsten Fan-Anfeindungen gegenüber seiner Person.

Gaetano Manno, wie bewerten Sie acht Spiele vor Schluss und nach aktuell acht sieglosen Begegnungen in Folge die sportliche Lage?

Dass die Situation nicht einfach ist, das wissen wir eigentlich schon die ganze Saison. Wir kommen einfach nicht ins Rollen. Uns fehlt oftmals auch da Matchglück. Wenn du aber da unten stehst, dann passieren solche Dinge. Am Ende fehlen uns die Punkte. Punkt.

Und noch einmal zu den Fans: Die Mannschaft, den Trainer, die Spieler - uns kann und darf man kritisieren. Es kommt aber auch immer auf das Wie an. Wenn es unter der Gürtellinie ist, dann wird es schwierig. Da sollte jeder Kritiker mal in sich gehen und fragen, ob er gerne auf der anderen Seite stehen würde.

Gaetano Manno

Zuletzt gab es viel Fan-Gegenwind gegen Ihre Person. Zudem soll ein Verwaltungsrat-Mitglied den Mittelfinger in Ihre Richtung ausgestreckt haben. Wie gehen Sie mit solchen Aktionen und der Fan-Kritik um?

Zunächst einmal finde ich es sehr peinlich, dass ein gestandener Mann als Verwaltungsrat-Mitglied den Mittelfinger zeigt. Aber das muss jeder Mensch für sich entscheiden. Zur Kritik der Fans: Ich bin jetzt insgesamt das elfte Jahr für den Wuppertaler SV tätig. Vorher als Spieler und seit Jahren als Funktionär. Einen Viertel meines Lebens habe ich dem WSV gewidmet. Zehn Jahre waren eigentlich top. Jetzt habe ich ein schlechtes Jahr. Dass man in diesem dann sofort so durchdreht, finde ich schade. In solchen Phasen müsste man mehr denn je sehen, wie sehr ein Verein zusammenhält. Leider ist das bei uns nicht der Fall. Und das meine ich nicht nur in Richtung der Fans, sondern auch in Richtung des Gesamtvereins. Es ist schwierig erfolgreich zu sein, wenn jeder versucht in eine andere Richtung zu schwimmen. Und noch einmal zu den Fans: Die Mannschaft, den Trainer, die Spieler - uns kann und darf man kritisieren. Es kommt aber auch immer auf das Wie an. Wenn es unter der Gürtellinie ist, dann wird es schwierig. Da sollte jeder Kritiker mal in sich gehen und fragen, ob er gerne auf der anderen Seite stehen würde.

Es gibt Leute im Verein, die mir den Rücken stärken und meine Arbeit loben - und auch weiter mit mir arbeiten wollen. Und es gibt Leute, die würden dir am liebsten das Messer in den Rücken rammen. Das ist Fußball. Ich habe mich nicht umsonst nach der Karriere fünf Jahre zurückgezogen. Fußball ist wie eine Droge und das unsauberste Geschäft überhaupt.

Gaetano Manno

Hinter den Kulissen soll es auch brodeln. Nicht alle Entscheidungsträger sollen hinter Ihnen stehen. Wie gehen Sie damit um?

Es gibt Leute im Verein, die mir den Rücken stärken und meine Arbeit loben - und auch weiter mit mir arbeiten wollen. Und es gibt Leute, die würden dir am liebsten das Messer in den Rücken rammen. Das ist Fußball. Ich habe mich nicht umsonst nach der Karriere fünf Jahre zurückgezogen. Fußball ist wie eine Droge und das unsauberste Geschäft überhaupt.

Ihr Vertrag läuft aus. Wie geht es für Gaetano Manno ab dem 1. Juli 2025 weiter?

Es gibt interne Gespräche über die Zeit hinaus. Aber das ist jetzt der falsche Zeitpunkt. Ich kann an dieser Stelle betonen, dass ich bis zum 18. Mai alles investieren werde, damit er WSV die Regionalliga hält. Und das werden wir auch schaffen! Sollte der Fall doch nicht eintreten, dann trete ich selbstverständlich zurück. Denn dann wäre auch ich gescheitert.

Und Trainer Sebastian Tyrala: Wird er den WSV in den letzten acht Spiele führen?

Ja! Solange ich hier das sportliche Sagen habe, wird Sebastian Tyrala Trainer sein. Er leistet sehr gute Arbeit, nur die Ergebnisse fehlen. Die werden aber in den nächsten Wochen kommen.


Hand aufs Herz: Was hätten Sie mit dem heutigen Wissen vor Beginn der Saison 2024/2025 anders gemacht?

Vorweg, dass es mal alle wissen: Wir haben hinter Wiedenbrück und Türkspor den kleinsten Etat der Liga. Das weiß ich! Wir mussten im Vergleich zur Saison 2023/2024 über eine Million an Einsparungen vornehmen. Das Umfeld muss verstehen, dass wir mit jungen Spielern wachsen wollen. Wir wollen als Verein auf eigenen Beinen stehen. Ein Beispiel: Das Dams-Gehalt nach der Vertragsauflösung konnten wir nicht etwa reinvestieren, sondern mussten das Geld einsparen. Was ich anders gemacht hätte? Ich hätte den Fans, dem Umfeld klipp und klar sagen sollen, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt geht. Ich habe mich von manchen Zusagen und Transfers etwas euphorisieren lassen. Daraus habe ich gelernt.

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